Kooperation mit der Nikolauspflege
Im Rahmen unserer Initiative vielfalt@dsv-gruppe haben wir eine Kooperation mit der Nikolauspflege Stuttgart gestartet, um Menschen mit Sehbehinderung Praktika bei uns in der DSV-Gruppe anzubieten. Die Nikolauspflege bietet blinden und sehbehinderten Menschen Hilfeleistungen an, fördert ihre schulische und berufliche Bildung sowie die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe.
Mit Mark sprechen wir über Inklusion am Arbeitsplatz. Ein Thema, das uns alle angeht, aber noch immer unterrepräsentiert ist und vernachlässigt wird. Mark nimmt an einer Regenerationsmaßnahme der Nikolauspflege teil, da er sich durch die Diagnose einer unheilbaren Augenkrankheit beruflich neu orientieren muss:
Du bist unser erster Praktikant der Nikolauspflege – eine Premiere auf beiden Seiten 😊 Was hat dir die Zeit bei uns gebracht?
Mark: Während meines Praktikums im Personalmanagement habe ich eine ganze Menge an neuen Fähigkeiten erlernt, die ich in meinen Arbeitsalltag einbringen kann. Allein das hat mir eine ganze Menge gebracht. Die Zeit bei euch habe ich als ganz toll empfunden. Die Menschen, mit denen ich zu tun hatte, waren alle sehr freundlich, nett und hilfsbereit. Eigentlich genau so wie man es sich wünscht.
Du warst früher im Vertrieb tätig und konntest jetzt Einblicke in die Arbeit in der Personalabteilung gewinnen. Kannst Du Dir vorstellen, weiterhin in HR zu arbeiten?
Mark: Ich kann mir gut vorstellen, im HR-Bereich weiterzuarbeiten. Der Umgang hier im Team ist toll, es ist natürlich eine ganz andere Sache als meine frühere Vertriebstätigkeit. Aber letztendlich ist es auch eine Dienstleistung, die erbracht wird.
Wie gehst du privat und beruflich mit deiner Einschränkung um und wo hast Du die stärksten Konsequenzen gespürt?
Mark: Die stärksten Konsequenzen spüre ich in der Mobilität. Durch meine Einschränkung ist es einfach wahnsinnig schwierig, Termine auswärts selbstständig wahrzunehmen. Wenn man, so wie ich, vom Land mit schlechten öffentlichen Verkehrsanbindungen kommt, ist man leider immer auf andere angewiesen.
Ansonsten versuche ich aber schon, mein Leben so normal zu gestalten, wie es geht. Ich versuche alles zu machen. Manchmal brauche ich Unterstützung oder muss Dinge langsamer tun. Aber ich versuche trotzdem so zu leben, wie ich es möchte und das zu tun, was mir Spaß macht.
Wie können wir alle einen Beitrag dazu leisten, das Leben für Menschen mit Behinderung leichter zu gestalten? Wie können Nichtbehinderte die Anliegen behinderter Kolleg:innen unterstützen?
Mark: In erster Linie geht es da um Offenheit. Dass die Menschen offen gegenüber Einschränkungen sind, diese auch verstehen wollen. Interesse daran zeigen und einfach rücksichtsvoll damit umgehen. Es ist nicht nötig, Menschen mit Behinderung in Watte zu packen oder ihnen nichts mehr zuzutrauen.
Was hat ein Unternehmer von diversen Teams, in die auch Menschen mit Behinderung gut integriert sind?
Mark: Ich denke, dass Unternehmen durchaus davon profitieren können. Menschen mit Behinderungen sehen viele Dinge anders und gehen Probleme oftmals anders an. Ich als Sehbehinderter zum Beispiel muss oftmals Dinge ganz anders lösen. Eine andere Sichtweise auf die Dinge ist da entscheidend.
Und zu guter Letzt: Stell Dir vor, du darfst bei der Planung eines ganz neuen Bürogebäudes dabei sein. Worauf würdest Du achten? Was wäre Dir beim Bau, der Ausstattung etc. wichtig?
Mark: Also, was mir hier im aktuellen Gebäude der DSV-Gruppe aufgefallen ist und für ein neues Gebäude besser gemacht werden könnte: Für mich spielt Beleuchtung eine große Rolle. Die Räume, Flure etc. sollten gut ausgeleuchtet sein, aber auch nicht blendend. Klare Linien und Strukturen. Übersichtlichkeit finde ich auch sehr wichtig, genauso wie Hinweisschilder und Leitlinien, die gut sichtbar sind. Es sind oftmals Kleinigkeiten, die man beachten kann und die gar keinen so großen Aufwand verursachen.
Vielen Dank für das Interview und dass Du bei uns warst, lieber Mark! 😊
DSV-Gruppe Karriereblog
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