First Mover mit KI-Lösungen

KI-Lösungen
Stefan Roesler, Marlen Schenk und Thomas Nickel

Round Table: KI-Lösungen der DSV-Gruppe können den Sparkassen das Leben leichter machen. Über aktuelle Entwicklungen und Vorteile für die Institute sprechen Stefan Roesler, Mitglied der Geschäftsführung der DSV-Gruppe; Thomas Nickel, Mitglied der Geschäftsleitung der S-Management Services; und Marlen Schenk, Director KI bei der S-Communication Services.


Was zeichnet die KI-Lösungen aus der DSV-Gruppe aus?

Stefan Roesler
„Effiziente Prozesse, mehr Kundenreichweite und neue Services – das gelingt uns mithilfe der KI.“

Roesler: Um die Potenziale von KI für die Institute, ihre Kund:innen und Mitarbeitenden nutzbar zu machen, haben wir drei strategische Säulen: Erstens setzen wir auf bestehenden Lösungen auf und integrieren KI in unsere Produkte und Prozesse für Sparkassen, Verbundpartner und Kommunen. Zweitens verwenden wir die KI auch für unsere eigenen Prozesse in Service, Qualitätsicherung, Entwicklung oder auch Marketing. Unsere eingesetzten KI-Bausteine gründen auf Eigenentwicklungen und ausgewählten Technologiepartnern. Und drittens bringen wir Content in öffentliche KI-Modelle und machen sie End-kund:innen zugänglich – etwa mit SparkasseGPT, das auch viel Potenzial als Alternative zur klassischen Suchmaschine zeigt.

Schenk: Dieser mit Inhalten aus Sparkasse.de angereicherte GPT macht die Sparkassen-Finanzgruppe im öffentlichen Bereich zum First Mover ihrer Branche. Denn indem SparkasseGPT im reichweitenstarken GPT Store bei OpenAI verortet ist, werden seine Inhalte einer wachsenden Zielgruppe zugänglich. So helfen unsere spezialisierten KI-Modelle, die Kontaktpunkte zu erweitern. Die begleitende Kommunikation in den sozialen Medien brachte dem Thema bereits hohe Aufmerksamkeit.

Und wie sicher, effizient und nutzwertig sind unsere KI-Lösungen?

Thomas Nickel
„Für bestmögliche Ergebnisse setzen wir auf die richtige Mischung von privaten und öffentlichen KI-Modellen.“

Nickel: Für bestmögliche Ergebnisse kommt es auf das richtige Zusammenspiel von privaten und öffentlichen KI-Modellen an. Deshalb nutzen wir das Beste aus allen Welten und holen Partner wie IBM, Google oder OpenAI mit ins Boot.

Roesler: Dies mit dem Ziel, ein Nutzen-Sicherheits-Optimum zu erreichen. Das gelingt uns mit der Bausteinstrategie. Für Anwendungen mit sensitiven Informationen arbeiten wir mit privaten KI-Datenräumen oder anonymisierten Daten, etwa bei der Business KI. Geht es um weniger sensitive Daten, kommen öffentliche KI-Modelle infrage, also etwa bei der KI-unterstützten Contenterstellung.

Schenk: Die Sparkassen sollen in der Kundenkommunikation von höheren Reichweiten und Zuführungskanälen profitieren. Auch die kommenden, mithilfe der KI produzierten Zielgruppen-Varianten für die IAM-Ansprachen in den Internet-Filialen werden die interaktive, präzisere Zielgruppenansprache stärken.

Nickel: Mehrwert für die Sparkassen entsteht vor allem dann, wenn wir KI-Bausteine der Business KI wiederverwenden und zum Beispiel für die Zentrale Immobilienmarkt-Datenbank nutzbar machen. Lösungen mit echtem Mehrwert entwickeln wir basierend auf konkreten Aufgabenstellungen der Institute. Hohe Sicherheits- und Datenschutzkriterien gilt es dabei ebenso einzuhalten wie EU- und nationales Recht. Außerdem begleiten wir unsere Kunden bei der Einführung der Lösungen. Dafür stehen wir ein.

Wie optimiert die DSV-Gruppe mit KI ihre eigenen Prozesse?

Roesler: Ein wichtiges Thema in unserer internen KI-Nutzung sind KI-Agenten. Die S-Com testet eine interne Plattform, über die Mitarbeitende ihre Prozesse automatisieren und selbst KI-Agenten erstellen können. Das wird begleitet von einer Schulungsreihe. KI-Agenten sind eigenständig handelnde digitale Assistenten, die Aufgaben automatisiert und effizient durchführen können. Wir sehen schon erste Erfolge bei Automatisierungen im Redaktionsprozess sowie in Softwareentwicklung und Betrieb.

Welche Innovationen stehen aktuell im Fokus?

Marlen Schenk
„KI nimmt uns Routinen ab und schenkt uns Zeit für das, was wirklich zählt – kreative und strategische Aufgaben.“

Nickel: Unser ständig wachsender Werkzeugkasten für die Business KI besteht aktuell aus den Modulen explaining, scanning, supporting und chaining – damit lässt sich viel Gutes anstellen. Ein Topthema ist die Analyseplattform SVP mit der integrierten chaining KI. Hier ermöglicht nun die Kombination verschiedener KI-Modelle schnelle Analysen und Darstellungen und das im interaktiven Dialog mit dem digitalen Assistenten. Zur Orchestrierung der notwendigen Module setzen wir bei uns eine eigene Infrastruktur ein.

Roesler: Ab April kommt die scanning Business KI in EBIL pro für den automatisierten Offenlegungsprozess der Firmenkunden. Der neue Ausleseservice arbeitet im Hintergrund mit der KI und extrahiert Werte aus PDFs der Jahresabschlüsse, die anschließend in Erfassungsmasken in EBIL pro angezeigt werden. Das reduziert Fehleingaben. Die Lösung entstand gemeinsam mit der Finanz Informatik. Sie übernimmt im Prozess die KI-gestützte Klassifizierung der Dokumente. Speziell für Analysten beschleunigt sich der Arbeitsablauf so merklich. Damit unterstützt die Lösung einen effizienten Personaleinsatz.

Nickel: Ein weiteres aktuelles Beispiel: Ein Regionalverband wünscht sich eine KI-unterstützte Lösung, um bankenübergreifend öffentlich zugängliche Konditionen für seine Sparkassen verfügbar zu machen. Auch hier können wir ein schnelle und einfache Lösung mit konkretem Mehrwert für unsere Kunden bieten.

Schenk: Neben CustomGPTs, auch als gamifizierte Anwendungen, rückt das Persona-Konzept mit KI in den Fokus. In der S-Com nutzen wir das Konzept datenbasiert etwa für eine optimierte Kanalanalyse, können so Kampagnen-Elemente besser beurteilen, neue Impulse und strategische Ableitungen für die Kampagnenplanungen gewinnen. Deutlich Fahrt aufgenommen hat inzwischen Linda+ in allen Ausprägungen. Mit PoS-Content kommt Linda+ nun auch mehrsprachig in die vielen stationären Filialen.

Funktioniert auch das Zusammenspiel von Mensch und KI?

Roesler: Es geht darum, die KI bestmöglich und mit hohem Effizienzgewinn nutzbar zu machen. Die Entscheidungshoheit bleibt dabei weiterhin beim Menschen. Dazu müssen die Nutzenden wissen, inwieweit sie mit Systemen interagieren und welche Daten verwendet werden.

Nickel: Eine kontinuierliche Weiterbildung ist deshalb für alle Beteiligten zwingend notwendig. Um es den Instituten hier leichter zu machen, lassen wir sie mit der KI nicht allein – und fragen, wo wir gezielt unterstützen können. Unser Beratungsansatz folgt unserem Standard-Baukasten zur Business KI.

Schenk: Die Praxis zeigt, wie hilfreich spezifische Webinare mit Sparkassen sind – auch für uns. So erhalten wir immer wichtige Hinweise für bedarfsorientierte Weiter- und Neuentwicklungen. Ganz aktuell: Um die Mitarbeitenden der Finanzgruppe zu KI gemäß EU AI Acts zu schulen, haben wir im Verbund ein Web Based Training entwickelt.

Gibt es im Angebot der DSV-Gruppe Überschneidungen mit der Finanz Informatik?

Roesler: Nein, unsere Lösungen sind im Rahmen des DSGV-Projekts KI in der Sparkassenpraxis, kurz KISPA, finanzgruppenweit abgestimmt. Sie folgen der gemeinsam im Verbund erarbeiteten Strategie und unterstützen deren übergeordnete KI-Ziele. Das heißt vor allem: Kunden binden, Effizienz steigern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Nickel: Auch innerhalb der DSV-Gruppe stimmen wir uns ab und orchestrieren unsere Aktivitäten auf allen KI-relevanten Themenfeldern – dazu haben wir das Projekt KISS-360 initiiert. Und hier geht um alle drei genannten Blickwinkel in unserer KI-Strategie.

Ansprechperson für Journalist:innen
Andrea Steinwedel

Referentin Konzernkommunikation


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