Analoges Leben digital sinnvoll ausstatten
INTERVIEW MIT MANUELA MEYER: Die CDO (Chief Digital Officer) der Stadtverwaltung Jena über Hürden und Erfolge im Alltag.AKTION: Mit dem neuen „Spendenmarathon“ und „Spendengutscheinen“ bietet SFP zwei Formate an, die zur Weltsparwoche starke Wirkung haben dürften.
Was macht Ihre Stadt zur Smart City?
Ein kluges Vernetzen von Ressourcen und Usern mit dem Ziel, Themen wie Mobilität, Wohnen, Verwaltungsgänge, aber auch Bildung oder Tele-Medizin und mehr gerechter, effizienter und nachhaltiger zu machen. Wir wollen das analoge Leben nicht ‚wegdigitalisieren‘, sondern sinnvoll ergänzen. Mit eingeworbenen Fördermitteln wird unsere Stadt zum Reallabor. So können wir verschiedene Projekte anstoßen, noch während der Förderphase evaluieren und eventuell korrigieren. Das geschieht derzeit im Smarten Quartier Jena Lobeda, einem thüringenweit einmaligen Modernisierungsmodell, das mit Smart-Home-Anwendungen und grüner Infrastruktur neue Wohnqualität schafft.
Wie sehen Sie die kommenden zwölf Monate vor der Umsetzung des OZG?
Wie überall hat uns Corona fest im Griff. Alle freien Kapazitäten geben wir seit fast zwei Jahren in das Bewältigen der Krise, von der Kontaktnachverfolgung bis zum ständigen Anpassen von Regularien. Das hat alle zurückgeworfen. Aber es ist auch kein Geheimnis, dass Deutschland die OZG-Umsetzung schlicht unterschätzt hat. Bedeutet doch die Transformation vom Analogen ins Digitale mehr als vom Papierformular ins PDF. Prozesse hinter dem Verwaltungsvorgang müssen erfasst, analysiert, optimiert und digitalisiert werden. Und wir brauchen E-Payment und digitale Identitäten in verschiedenen Stufen und im besten Fall mit bundesweiten Standards.
Welche Vorteile hat die Kooperation mit der Sparkasse und der S-Public Services?
Am Ende der meisten Prozesse mit Bürgerkontakt steh- en Gebühren, die digital bezahlbar sein sollten. Mit der S-Public Services und unserer Sparkasse konnten wir bereits verschiedene E-Payment-Projekte in Jena umsetzen: etwa das Anwohnerparken oder ein Stadion-Projekt. Noch gibt es viel zu tun, und die S-Public Services ist für uns ein wichtiger Partner.
Und Ihr persönliches Lieblingsprojekt?
Ich habe kein Lieblingsprojekt, sondern eine Lieblingsstadt: Jena! Mit Digita- lisierung möchte ich hier Chancengleichheit schaffen sowie Nachhaltigkeit bei Umweltthemen, ebenso Transparenz durch offene Daten und Akzeptanz durch Bürgerbeteiligung. Sehr am Herzen liegt mir die digitale Bildung – weshalb ich mich ehrenamtlich in dem Verein ‚witelo‘ an verantwortlicher Stelle für außerschulische MINT-Bildung engagiere.
Referentin Konzernkommunikation
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